Physiotherapeutische Atemtherapie

Verwendung von verschiedenen Ansätzen
Es gibt sehr viele Ansätze für eine Atemtherapie. Die bekanntesten entstammen allgemein aus der Meditation und dem Yoga. In unserer Praxis werden Sie mit Techniken aus dem klassischen Hatha-Yoga, aus der Stimmbildung und nach der sogenannten "Atem- und Lösungstherapie" nach den beiden Krankengymnastinnen Alice Schaarschuch / Hedi Haase (†) behandelt. Dieser Ansatz ist im Übrigen Teil der Ausbildung zum Physiotherapeuten. Atmung hat sehr viel mit Körperwahrnehmung und dem richtigen Verhältnis von Anspannung und Entspannung zu tun. Deshalb ist ein Schwerpunkt der Atemtherapie, Körperempfindungen wieder besser wahrzunehmen, Anspannungen zu spüren und gezielt eine Lösung und Entspannung von Brust und Bauch herbeizuführen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Funktion des Zwerchfells - als Hauptatemmuskel - bestmöglichst durch Massagen und spezielle Atemübungen wieder herzustellen. Unsere Patienten lernen auch wichtige Atemübungen zur täglichen Anwendung. Richtige und falsche Atmung gibt es im Übrigen nicht. Die Atmung wird zentralnervös (Gehirn >> Medulla oblongata) gesteuert und ist immer Ausdruck von physiologischen Anpassungen an körperliche oder psychische Ereignisse. Es gibt - wenn überhaupt - nur eine physiologische und un-physiologische Atmung (zum Beispiel eine gegenläufige Pressatmung bei der der Bauch bei der Einatmung eingezogen wird, anstelle sich vorzuwölben).

Zusatzmassnahmen
Lindernde Massnahmen können z.B. die sogenannte "Heisse Rolle", Massagen oder spezielle Lösungsgriffe (Zieh- und Rollgriffe) zur Lösung von verbackenen Gewebsschichten sein. Übungen aus dem Yoga können helfen, die Atmung zu vertiefen und können entspannend wirken. Volker H. Richter hat eine 4-jährige Stimmbildung bei der englischen Opernsängerin Frau Mary Williams (†) ehemals Tanzhaus NRW) absolviert und lässt seine persönlichen Erfahrungen aus der Stimmbildung, dem Yoga und den japanischen Bewegungskünsten (14-jähriges Aikido-Studium) mit in die Behandlung einfliessen.

Entspannungsmethoden
Zur gezielten Entspannung verwenden wir die Methoden von Dr. Milton H. Erickson (†) / USA (leichte Trancen, siehe das Buch von Prof. Revenstorf) und die sogenannte "Tastarbeit" nach Alice Schaarschuch (s.o.). Frau Schaarschuch hat Ihre Patienten "innerlich", "im Geist" ertasten lassen, wie sich Spannungen anfühlen. Die Kommunikation läuft hier z.B. über Metaphern wie "fühlt sich an wie als ob ein mittelgrosser Stein auf meiner Brust liegt..." oder "fühlt sich an ein zu fest gezogenes, grünes Gummiband" oder über andere Arten von gegenständlichen Beschreibungen (im Fachjargon sogenannte Modalitäten und Sub-Modalitäten). Über diese inneren Bilder kann man als Therapeut besser arbeiten, als mit Begriffen wie "gut", "schlecht", "schwer", "leicht", "viel", "wenig" usw. die viel zu abstrakt und ungenau sind. Bilder bleiben auch gut im Gedächtnis haften und über diese Bilder kann man Veränderungen wahrnehmen und beeinflussen.

Eignung für SängerInnen und MusikerInnen"Unsere" Atemtherapie ist auch sehr gut für SängerInnen und MusikerInnen (z.B. Geigerinnen) geeignet.

Bücher:

Alice Schaarschuch - Der Atmende Mensch
Atem- und Lösungstherapie nach Schaarschuch / Haase


überarbeitet am 26.12.2016

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